Marceillan, Frankreich – Valencia, Spanien

Viva Espania

An den letzten beiden Tagen unserer Reise durch Frankreich verabschiedet sich dieses eher von seiner unwirtlichen Seite. Wir erleben Schotterpisten, die uns auf den Nacken schlagen, wilde Heerscharen von Mücken und Trampelpfade, die zumindest mich den Tränen nahe bringen.

Umso mehr steigt unsere Vorfreude auf Spanien.

Doch auch Spanien empfängt uns am 12. Mai mit einer wilden Überraschung. Nachdem wir die Steigung zum 340m hoch gelegenen Col de Panissars gemütlich erklommen haben, erwartet uns eben nicht die erhoffte schöne Abfahrt mit Aussicht, sondern eine wahre Knochenschinderei. Auf buckliger Sandpiste geht es noch einmal bergauf, berab und wieder bergauf… Die Pirinexus genannte Eurovelo-Route rühmt sich im Übrigen als naturnahe Route. Hier erlebe ich nach – immerhin – viereinhalb Wochen meinen ersten Sturz, der mir glücklicherweise nur drei winzige Kratzer verursacht.

Der Besuch in Girona am nächsten Tag lässt uns die vergangenen Strapazen eines langen Radtages (107km) vergessen – eine sehr, sehr schöne Altstadt mit hübschen Gassen, Musik auf den Straßen und Blumen überall, hat sich zu „60 Temps des Flores“ herausgeputzt. Am Abend stehen wir vor einem geschlossenen Zeltplatz und beim Versuch, diesen dennoch zu nutzen, plötzlich vor einem neugierigen Pferd. Also übernachten wir besser auf einem Acker südlich von Girona.

Zurück an der Mittelmeerküste wagen wir kurz vor Barcelona einen ersten Sprung in die erfrischenden Fluten. Barcelona selbst erkunden wir von El Masnou als Tagesausflug mit unseren gepäckbefreiten Rädern. Ein einziger Tag ist für diese beeindruckende Stadt viel zu wenig Zeit, doch wir nehmen so viele Sehenswürdigkeiten wie nur möglich mit. Am besten gefallen uns der Font Mágica des Montjuic, Tango tanzende Menschen am Port Vell und die belebten Gassen der Altstadt am Abend. Wir treffen auf Alfredo und Esther, die sich Barcelona als Wahlheimat ausgesucht haben und verbringen einen gemütlichen Abend im Stadtteil Poble Sec.

Am Strand südlich von Cambrils verbringen wir unsere erste Nacht unter freiem Himmel, was uns am Morgen eine Menge Zeitersparnis bringt. Abends sind wir dann froh, doch wieder einen Zeltplatz nutzen zu können, da es gleichzeitig mit unserer Ankunft zu regnen beginnt und wir dank der örtlichen Einrichtungen „wasserdicht“ kochen und essen können. Apropos essen: Unsere beiden Löffel haben inzwischen das Zeitliche gesegnet. Plastik scheint zum Zubereiten heißer Speisen nur bedingt geeignet zu sein… an der Eintönigkeit der Speisen kann es nicht gelegen haben, denn nach 42 Tagen haben wir – vor allem Mirko – bisher jeden Tag eine neue Köstlichkeit gezaubert.

Die Strecke entlang der Küste zwischen Barcelona und Valencia ist sehr facettenreich: Naturpark mit sich windender Küstenstraße zwischen Castelldefels und Sitges, unzählige Orangen-, Artischocken-, Pfirsisch- und Olivenplantagen zu beiden Seiten der Route, auf dem Reißbrett entstandene Touristen-Orte und im Gegensatz dazu von den alten Römern gegründete Städtchen wie Torredembarra oder Benicarlo.

Seit gestern Abend befinden wir uns in Valencia und sind sehr begeistert von der mehr als 2.000 Jahre alten Stadt, die wir heute ganz abwechslungsreich sowohl mit Rad als auch zu Fuß erkundet haben.

 

Und nun wollen wir Euch nicht länger auf die Folter spannen und die Auslosung unserer ersten Quizfrage bekannt geben. Dazu hatten wir uns in El Masnou Unterstützung von Dennis geholt, dem wir beim ersten Zeltaufbauversuch seines 34jährigen Lebens tatkräftig zu Seite stehen durften.

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Die richtige Antwort lautete: Die größte Kuhglocke der Welt. Gewonnen hat Jacky S. aus Limbach-Oberfrohna. Herzlichen Glückwunsch!

Hochmotiviert wie Ihr jetzt sicherlich seid, folgt auch gleich die Quizfrage für den Monat Mai:

Wie heißt die Direktorin dieser Sehenswürdigkeit?

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Hinweis: Dieses Gebäude lag bereits in Frankreich an unserer beschaulichen Route.

Bitte sendet Eure Antwort per E-Mail an minartw@gmail.com unter Angabe Eurer vollständigen Postadresse. Einsendeschluss ist der 10. Juni 2015.

Wir wünschen viel Spass beim Lösen und allseits schöne Tage

Ina und Mirko

 

Für die Statistiker_innen unter Euch:

Gesamtstrecke: 2.620 km    Höhe: 11.566m

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!!! new Feature !!!

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11 Gedanken zu „Marceillan, Frankreich – Valencia, Spanien“

  1. Hallo Ihr Radler,
    hier schreibt wieder Kathrin ( die Hampeline).
    Die Begeisterung für Euer Unternehmen hat mich infiziert.
    Nach Jahren des nichts von einander Hörens ( genauer seit Ende der Schulzeit) verfolge ich die tollen Bilder, lese die schönen Berichte und nehme praktisch alles Stiller Beobachter an Eurem Leben teil.
    Fast täglich schaue ich, ob es was neues gibt.
    Die Bilder von Spanien sind beeindruckend und wecken Erinnerungen an unsere Klassenfahrt, wie lang ist das nur her.
    So, nun genug des Schwafelns.
    Kommt weiter gut voran, bleibt gesund und bei Laune.
    Liebe Grüße
    Kathrin

  2. na siehe einer guck,
    mitten in spanien nun also schon und wieder verdammt schöne bilder….beim betrachten dieser schnappschüsse könnte man echt auf den gedanken kommen, dass jeden tag zu arbeiten nicht ansatzweise so reizvoll ist wie jeden tag zu radeln, neue leute kennen zu lernen und faszinierende landschaften und städte zu entdecken. dafür entgehen euch aber auch viele spannende dinge hier in der heimat. so spielt magdeburg nun um den aufstieg, wir haben null punkte geholt beim europäischen wett-jodeln und unsere geliebte kriegs-ministerin fälscht abschlussberichte für die öffentlichkeit…naja, wie auch immer. weiterhin alles gute, toi toi toi und passt auf euch auf in spanien, nun nach dem wahlerfolg der fast schon als terroristen einzustufenden leute von podemos….VG, die beiden raketen-männer, deren weiblicher elternteil sowie der überforderte officer-barbrady

    ahso: link hinterm name zu einer aufschlussreichen statistik über eines der noch kommenden länder….watch out 😉

    1. guten morgen ihr zwei. hier mal wieder ein paar liebe grüsse an euch. es ist immer wieder ein tolles Erlebnis für uns euren bericht zu lesen und die tollen bilder zu gucken.(mindestens 3mal). die fahrtroute wird auch immer verfolgt. inzwischen seid ihr bestimmt schon ein „paar“ meter bergauf gefahren. bei euch ist hoffentlich besseres wetter als hier in Sachsen. es ist bewölkt und kühl.(10grad). ansonsten ist alles wie immer. wir freuen uns auf unsere aidareise. vielleicht klappt es noch mal mit Skype ,bevor ihr Europa verlasst. bis dahin machtsgut! weiterhin gute fahrt und tolle Erlebnisse. es drücken und umarmen euch balazs und kristina.

  3. Hola und una cerveza! (Das war’s dann auch schon mit meinem Spanisch…) Jedenfalls einen schönen guten Morgen aus dem wolkig-windig-kalten Leipzig! Mein Mitgefühl war ganz bei euch, als ich von eurer „Abfahrt“ nach Spanien las. Tipp: Auf dem Ilmtalradweg geht’s die ersten 20 km nur bergab. Auf ASPHALTIERTEN Wegen 🙂 Wie sehen denn jetzt eure weiteren Pläne aus? Wollt ihr jetzt schon auf nem Schiff anheuern oder doch noch rüber nach Portugal? Falls Letzteres: Sintra und dort die Quinta da Regaleira (mit einem „verwunschenen Garten“) und auch Cascais, beides bei Lissabon, sind sehr sehenswert! Ich werde mich ab morgen auf meine 2-3 wöchige Tour durch Dtl. begeben. Ich schicke euch dann den Link zu meinem Blog 😉 Liebe Grüße von Alena!!
    PS.: Vielen Dank für das sexy Motiv mit Mirko auf dem Klavier. Marilyn Monroe hätte es nicht besser machen können… 😉

  4. Hallo ihr zwei,
    seid ja schon ganz schön weit gekommen. Da wir leider nicht so weit in die Welt radeln können, haben wir es Pfingsten mit dem nahegelegenen Saaleradweg probiert, auch sehr malerisch und schön – aber kein Vergleich. Euch noch eine gute Fahrt!
    Herzliche Grüße von Bettina

  5. Hallo ihr 2 Mavericks,

    mir scheint die Sonne ins Gesicht, es gibt Kaffee und bevor es auf Arbeit geht noch ein paar Zeilen von mir.
    Wie es Ina auf dem schicken Radweg ging kann ich ganz gut nachvollziehen wenn ich an den letzten Tag des letztjährigen Alpen X denke. Nur hatten wir da keine 30 kg Gepäck dabei. Hut ab Ina!

    Ansonsten packen Denise und ich schon fleißig Kisten für den Umzug und waren zu Himmelfahrt fein Rad fahren am Senftenberger See. Ab morgen bezwingen Axel, Andre und ich dann den Stoneman im Arzgebirg. Falls es noch nicht durchgedrungen hat der doppel Dr. rein in den Schmerz und seine Angetraute jetzt den 3. Doktor Titel erfolgreich absolviert, Thema Anna. 😉

    Schalömchen und Gute Reise

  6. Hallo ihr Lieben 🙂

    jetzt habe ich doch noch mal in meine Erzählung im Frankreich-Blog geschaut und nicht auf „Abschicken“ gedrückt … schreibe ich alles noch mal 😮

    Ich freue mich ja, dass das Losglück mich auserwählt hat … bin schon mal gespannt welch wunderschöne Karte ich aus Spanien bald in meinem Briefkasten finden werde :-)))

    Ich muss heute mal meinen ganzen Mama – Stolz hier preisgeben 😉

    Die Jungs haben in der letzten Woche sportlich alles geholt was sie holen konnten … Pierre beim Pfingstfussballturnier hat mit seiner Mannschaft den Turniersieg geholt … Pierre Torschützenkönig des Turniers … Sieger beim Schulsportfest … Sieger beim Marktlauf heute in L.-O. … immer noch an der Tabellenspitze bei den Fussballpunktspielen in dieser Saison … Maxim hat bei der Kindergartenstaffel beim Marktlauf auch den Sieg geholt mit seiner Staffel und beim anschließenden Bambinilauf auch den Sieg geholt … mein Puls war gefühlt auf 300 :-))))) vor Freude für die Jungs :-)))

    Ich habe mich am Pfingstmontag doch vor der Radtour gedrückt … bin noch mal in den Garten gefahren wo ich dann am Abend vor lauter Lachen und giggern mit meinem Schwesterherz Muskelkater im Bauch hatte … es war herrlich zu Pfingsten mit der Familie mal wieder Zeit zu verbringen … und dazu noch so herrlich entspannt und lustig 🙂

    Jetzt werfen wir gleich den Grill an … und ich sage tschüssi und euch weiterhin runde schnelle rollende Reifen und eine wunderbare Zeit … bis bald … fühlt euch gedrückt … liebe Grüße Jacky und Männer (l)’s

  7. Liebe Radnomad_innen,
    seit über zwei Monaten verfolge ich ganz heimlich eure Reise durch Europa, danke für die tollen Bilder und Berichte. Jetzt brauch ich nicht mehr selber los :-)))
    irgendwie ist der Glückskalender verschwunden, ich habe einen Ersatz gesucht und gefunden: aus Afrika:
    „Ich werfe meine Freude wie Vögel an den Himmel. Ein neuer Tag, der glitzert, knallt und jubiliert.“
    Das habe ich heute getan, gestern war ein besondere Tag, leider gab es wenig Zeug_innen…
    8. Chemnitzer Frauenlauf und ich bin noch keine 40 … Ina, 16 Runden bin ich gelaufen, die Zeit schreibe ich dieses Jahr mal noch nicht.
    Wenn ich mir euer Tagespensum per Rad so vorstelle, ist das täglich ein Halbmarathon. Ich wünsche euch dabei weiter soviele tolle Eindrücke nicht zuletzt auch deshalb um weiter daran teilhaben zu können. Ganz herzliche Umarmungen sendet Daniela

  8. Bem-vindo a Portugal,
    nun habt ihr schon fast die westliche Begrenzung unseres Kontinents erreicht. Bald kommt der große Teich.
    Spürt Ihr denn Eure Beine noch?
    Ich glaube, ich müßte im Rollstuhl weitergefahren werden.
    Bin schon auf die neuen Bilder gespannt- und auf den Bericht.
    Hoffe, ihr seid bei bester Gesundheit.
    Weiterhin gutes Vorankommen.
    LG
    kathrin

  9. Griese gemiese

    welche schöne Erinnerungen mir durch den Kopf gehen, wenn ich die Fotos von Barcelona sehe… Ach ja…
    Ich bin jedes Mal begeistert, wie schnell ihr beiden Flitzis voran kommt. Vermutlich liegt es an der guten Salbung

    Am wiwa_mittagstisch vermuteten wir eure Beendigung der Reise in naher Zukunft, weil uns das echt super schnell vorkommt.

    Nun denn, fühlt euch gedrückt und gut Tritt!
    Sandra

    ps: sie wächst

  10. Hallo liebe Radler,
    viele Grüße aus dem auch sonnigen Dresden – am Sonnabend hatten wir 34°C!
    Die Fotos und Reiseberichte sind wieder exzellent und ich warte bereits auf die nächsten Meldungen.
    Erholt euch in Lissabon und dann auf in die „Neue Welt“
    Viele Grüße von UK 56
    Ach so: ich bin mal mit einem guten Bekannten(der war Fußballer!) von Cuxhaven nach Dresden geradelt: 740km in 7 Tagen, die letzte Etappe ging von Wörlitz bis nach Dresden – 195km in ca. 11h …

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