Sukhothai, Thailand – Mandalay, Myanmar

Im Land der Millionen Pagoden

In Sanskrit Sukhodoya (großes Wohlbehagen wirkend) oder einfach Sukhothai heisst das im 13. Jahrhundert entstehende Reich, welches als das erste thailändische Königreich bekannt wird. Das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum des Reiches bildet die gleichnamige Stadt Sukhothai, vor deren Überresten, dem „Geschichtspark Sukhothai“, wir nun stehen.

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Noch bevor wir an der schicken Holzbude unsere Tickets erwerben, stolpern wir über zwei Radfahrer, eine „Selbstgedrehte“ in der warmen Morgensonne genießend. Da Radfahrer sich irgendwie immer gegenseitig angezogen fühlen, sitzen wir nach einer kurzen Vorstellungsrunde neben den beiden Sachsen Dominic und Silvio auf dem Bordstein und plaudern über Routen, Reisebestimmungen sowie Qualität und Dichte von Versorgungsmöglichkeiten. Das zieht sich gewissermaßen etwas in die Länge, da unsere Routen genau in entgegengesetzter Richtung verlaufen. Schließlich kommt jemand auf die glorreiche Idee, man könne das Gespräch auch bei einem gemeinsamen Rundgang durch die Ruinen fortsetzen.

Gesagt, getan… so bekommen die altehrwürdigen Ruinen zwar nicht die ungeteilte Aufmerksamkeit, die dem fast 200 Tempelanlagen umfassenden Komplex angemessen wäre. Uns stört es allerdings wenig, denn wir freuen uns ungebremst Mundart reden zu können und dabei auch noch verstanden zu werden.

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Auf Erkundungstour durch den Geschichtspark Sukhothai mit Dominic und Silvio

Nach dieser erfrischenden Begegnung geht es für uns auf die letzten thailändischen Kilometer. Der Weg folgt erst entlang des AH (Asian Highway) 16 über das Örtchen Ban Dan bis nach Tak, der Provinzhauptstadt der gleichnamigen Provinz. Wir übernachten in der am Ping Fluss gelegen und von schöner Bergwelt umgebenen Stadt und haben das Glück auf der abendlichen Futterexpedition einen Festumzug aus uns unbekanntem Anlass mitzuerleben.

In Tak biegen wir auf den aalglatten AH1 ab und dürfen den Anstieg in die zuvor bestaunte Bergwelt schweißtreibend erfahren, bevor wir Mae Sot erreichen. Die Grenzstadt zu Myanmar ist ein großer Transitpunkt für Flüchtlinge und Migranten sowie für den Menschenhandel. Auch Kinderarbeit war und ist einer 2006 verfassten Studie zufolge stark verbreitet. Meist arbeiten die Kinder in Textilfabriken, wo sie 11-12 Stunden am Tag und 7 Tage die Woche für einen Tageslohn von 1 bis 2 US Dollar schuften.

Am 30.12.2017 überqueren wir die Freundschaftsbrücke nach Myanmar, aufgrund des dichten Verkehrsaufkommens die Räder schiebend, doch wenigstens nicht in einem Bus sitzend. Nach dem schnellen und unkomplizierten Grenzübertritt, vor ein paar Jahren für Ausländer noch gesperrt, stürzen wir uns in das schrille Verkehrsgewühl. Was uns sofort auffällt ist, dass die Strassen mit einer roten, an eingetrocknetes Blut erinnernden, Substanz gesprenkelt sind. Nach ein paar ratlosen Minuten verrät uns der Blick in die kauenden Gesichter der Burmesen, worum es sich handelt. Das Kauen des Betelbissen ist eine alte asiatische Tradition und wird besonders in Myanmar noch stark gepflegt. Überall trifft man auf kauende und spuckende Menschen und an jeder Ecke werden die Bissen angeboten, bestehend aus Blättern des Betelpfeffers, getrockneter Betelnuss, gelöschtem Kalk und verschiedenen Gewürzen. Da sich der Speichel beim Genuss des Betelbissen rot färbt und in regelmäßigen Abständen ausgespuckt wird, kommt es zu vorher genanntem Phänomen. Auch die traditionelle Bemalung mit Thanaka, einer gelblich-weißen Paste, hergestellt aus der Rinde des Holzapfelbaumes, ist weit verbreitet und bedeckt nicht selten das gesamte Gesicht in mitunter kurios anmutenden Mustern. Im Zusammenspiel mit den vom Betelbissen rot gefärbten Zähnen ergibt das in unseren Augen ein ziemlich exotisches, bisweilen gruseliges Aussehen.

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Grenzübergang Thailand – Myanmar: b esonders der ungeregelte Wechsel von Linksverkehr auf Rechtsverkehr sorgt für „Störungen“ im Verkehrsfluss… wir nehmen den Fussweg

 

Wir lassen den Grenzort Myawaddy schnell hinter uns und bewegen uns weiter auf dem AH 1 Richtung Westen. Bereits nach wenigen Kilometern hat der AH1 den Anspruch auf den Name Highway verloren. Wir rumpeln nur noch über eine schmale Schlaglochpiste der übelsten Sorte gepaart mit starkem Strassenverkehr, in dem alle Teilnehmer sich dem Recht des Stärkeren verpflichtet fühlen. Jeder kleinste Lenkeinschlag wird zudem mit einem oder wahlweise mehrfachen Hupen angekündigt. Da alle Fahrer so verfahren, endet dies in einer wahren, der Entspannung nicht besonders förderlichen, Kakophonie.

Ziemlich gerädert erreichen wir das ziemlich heruntergekommene Städtchen Kawkareik, das aber mit einem gar nicht so üblem Gasthaus aufwarten kann. Hungrig machen wir am Abend noch Bekanntschaft mit der landestypischen Küche. Myanmar-Curry funktioniert wie folgt: Man wählt aus den vielen dargebotenen Töpfen die bekannte oder unbekannte Köstlichkeit seiner Wahl und bekommt dann eine kleines Schälchen dieser Speise serviert. Dazu kommen unzählige andere Schälchen gefüllt mit verschiedensten Salaten, Suppen und Gewürzmischungen. Dazu gibt es gekochten Reis als Flatrate und am Ende ist der Tisch mit Schalen und Schälchen übersät. Wir sind begeistert, auch weil sich auf dem Tisch trotz aller Fülle immer noch ein Plätzchen für ein schmackhaftes Bier der Marke Myanmar finden lässt.

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Typisches Myanmar-Curry (nach dem Verzehr)

Mit diesem zuversichtlichen kulinarischen Ausblick, Radfahrende legen ja besonders großen Wert auf zuverlässige Energiezufuhr, begeben wir uns auf Achse. Nach der Überquerung des Salween Flusses bei Hpa-An biegen wir auf eine kleinere,kaum befahrene Nebenstrasse ab und es wird wesentlicher ruhiger um uns herum. So kurbeln wir entspannt unserem nächsten Etappenziel entgegen. Das quirlige Örtchen Kinpun hat ausser einigen Hotels, Restaurants und einem geschäftigen Markt nicht viel zu bieten, trotzdem zieht es jedes Jahr tausende Pilger und Touristen hierher. Der Grund dafür thront ca. 20km entfernt in den östlich gelegenen Bergen. Dort befindet sich Kyaiktiyo, zu deutsch der Goldene Fels, der der Legende nach nur von zwei Haaren Buddhas im Gleichgewicht gehalten wird.

Der Berg, auf dem dieser goldene Fels ruht, ist nur mit einer 45minütigen „Busfahrt“ über die einspurige Bergstraße zu erreichen. Dafür werden die Transportwilligen auf LKW – Ladeflächen mit installierten Sitzbänken verfrachtet. Dabei wird tunlichst darauf geachtet das Fahrzeug bis auf den letzten Platz zu füllen.,vorher rührt sich kein Zündschlüssel! Das kann zu gewissen Wartezeiten führen, wenn sich weitere Mitreisende einfach nicht finden wollen. Irgendwann tauchen schließlich doch noch zwei Willige auf, die sogleich in die beiden verbliebenen Lücken in der Menschentraube verpresst werden. Gleich nach dem Start zeigt sich auch der Sinn dieser ganzen Aktion, denn in irrwitziger Fahrt geht es mit Vollgas den Berg hinauf, sodass die Kopfbehaarungen der Fahrgäste durch den Luftstrom über dem offenen Verdeck nach oben gerissen werden. In den engen Kurven würde jeder nicht verpresste Tourist zwangsläufig über Bord gehen, denn Sicherheitsgurte sind nur sporadisch, möglicherweise zu Anschauungszwecken, vorhanden.

Auf dem Berg angekommen erwartet uns eher Jahrmarktsstimmung als andächtige Ruhe. Alles ist erfüllt mit blinkenden Lichtern, winzigen Restaurants und überquelenden Souvenirständen, mittlerweile führt sogar eine Seilbahn auf den Berg hinauf. Nichts desto trotz ist dieser Ort für viele Burmesen einer der heiligsten Orte Myanmars und überall lassen sich die Menschen zum Gebet und zur Meditation nieder. Ich stelle mir vor, dass die Reise zum Kyaiktiyo für durchschnittliche Burmesen vielleicht ein einmaliges Ereignis in ihrem Leben ist.

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Kyaiktiyo, was soviel heisst wie „Der Stupa auf dem Kopf des Einsiedlers“

 

Wahrscheinlich spirituell aufgeladen kommt es am nächsten Tag zur einer geradezu blitzartigen Entladung. Wir beschließen spontan, nachdem wir den Weg Richtung Nordwesten schon eingeschlagen hatten, doch einen Abstecher nach Yangon zu unternehmen und biegen an der nächsten Kreuzung nach Süden ab. Zwei Tage lang fahren wir meist über kleine Nebenstrassen und Wirtschaftswege durch die flache, fruchtbare Ebene Zentralmyanmars. Vorbei an Getreidefeldern, Reisflächen und Gemüsegärten durch kleine Dörfer und über provisorisch anmutende Holzbrücken führt unser Weg schließlich zur Stadt Bago, aus unserer Sicht ein eher dreckiger, verruster Verkehrsknoten.

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Über Land vom Goldenen Fels nach Bago.

Aber auch hier ragen zwischen all den schmutzigen Häuserzeilen die goldenen oder weißen Spitzen und Kuppeln der Pagoden und Stupas in den Himmel. Von Bago ist es eine Tagesetappe bis in die ehemalige Hauptstadt des Landes Yangon. In Ermangelung vernünftiger Alternativen nehmen wir die verkehrsreiche Hauptstrasse, die beide Städte auf direktem Weg verbindet. Zum Glück ist die Strasse breit und über lange Strecken mit Seitenstreifen ausgestattet. Wir verbringen zwei Tage in der 5 Millionen Metropole, die planmäßig mit Sightseeing, Kaffee trinken und Relaxen ausgefüllt werden. Dabei ist ein Besuch der Schwedagon Pagode berechtigterweise Pflicht. Der weit über tausend Jahre alte Bau gilt als Wahrzeichen des Landes und ist wohl die berühmteste, größte und teuerste Pagode der Welt. So ist der gesamte Bau mit Blattgold und Goldplatten bedeckt und in der Spitze mit über 4.000 Diamanten verziert. Es ist ein eindrucksvoller Anblick, der durch die hier herrschende andächtige Ruhe des Ortes noch verstärkt wird. Hier gibt es keine Essens- und Souvenirstände, die Menschen sitzen vor den Altären und beten, relaxen im Schatten eines Bodhibaumes oder flanieren über die Plattform, sich leise unterhaltend (letzteres kommt aus meiner Erfahrung in Asien nur selten vor).

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Leider bekommen ausländische Touristen in Myanmar derzeit nur ein Visum für 28 Tage und das bedeutet für uns einen relativ engen Zeitplan. So finden wir uns nach dem Besuch in Yangon plötzlich in einem Zug nach Shwe Nyaung wieder. 30 Stunden soll die Fahrt in diese Kleinstadt nahe dem Inle See dauern, wobei fast die Hälfte der Fahrzeit auf das letzte Viertel der Strecke entfällt. Überraschenderweise ist die Fahrt unterhaltsamer und bequemer als erwartet. Die gepolsterte Klasse ist großräumig und sauber und die abwechslungsreiche Fahrt durch Felder, Wälder, Berge und die Szenen des täglichen Landlebens begleitet von farbenfrohen Sonnenauf- und untergängen ist kurzweilig. Okay, der Streckenzustand ist gewöhnungsbedürftig und der Wagen schaukelt entweder so stark, dass wir uns festhalten müssen um nicht beim Nachbarn auf dem Schoss zu landen oder der Wagen springt derart über die Gleise, dass wir uns eher schwebend als sitzend fortbewegen. Wenn es mal nicht schaukelt oder hüpft, dann befinden wir uns vermutlich an einem Haltepunkt und die hereinstürmenden Erfrischungshändler geben mit ihren lautstark angebotenen Speisen und Getränken endgültige Gewissheit. Durchgeschüttelt und erfrischt erreichen wir die Endstation und entladen unsere Räder aus dem in Aussehen und Geruch einem Viehanhänger nicht unähnlichen Gepäckwagon. Vom Bahnhof aus sind es nur noch einige Radkilometer bis zum bekannten Inle See.

Wir erkunden der 120km² großen See zuerst per Boot und selbstverständlich auch mit unseren Rädern. Wir überqueren den See mit einem der von unzähligen Bootstouren angebotenen Langboote mit Außenbordmotor. Logisch, die Räder kommen auch mit. Vorbei an schwimmenden Gärten und durch Pfahldörfer geht es zum Besuch einer Silberschmiede und einer Lotus-Weberei.

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Fahrt über den Inle See

Im Dorf Indein verlassen wir das Boot und unseren „Fahrer“ um von hier aus per pedes weiter zu reisen. Doch vorher legen wir noch einen Stop bei den Tausend Stupas von Indein ein. Vom Wind angeregt, klingeln und bimmeln auf dem Hügel die an den Htis (oberste Verzierung der Chedis in Schirmchenform) befestigten Glöckchen.

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Stupas in Indein

 

Von dem kleinen am Seeufer gelegenen Örtchen geht es ordentlich bergauf und unsere vom vielen Sightseeing bequem gewordenen Körper haben Mühe, sich an die plötzliche Belastung zu gewöhnen. Doch irgendwie kämpfen wir uns den Berg hinauf und die Ausblicke auf den See und die Umgebung entlohnen für die Anstrengung. Es ist dünn besiedelt hier und eigentlich gäbe es wunderbare Möglichkeiten in der entlegenen Natur zu campieren. Doch leider ist das in Myanmar strikt verboten und wir haben einige Geschichten gehört, in denen Radfahrer des Nachts tatsächlich von der Polizei aus den Zelten geholt und zur Weiterfahrt gezwungen wurden, auch wenn das nächste Hotel gut 40km entfernt ist. Wir steuern deshalb lieber die nächste Ortschaft an um im örtlichen Gasthaus zu übernachten, doch leider ist dieses schon lange geschlossen. Zum Glück im Unglück gibt es einen bei Touristen beliebten Wanderweg zum Inle See, der durch eben dieses kleine Dorf namens Part Tu führt und wir treffen zufällig einen Tourguide mit seinen beiden Kunden im Schlepptau. Das Dorf dient bei den Mehrtageswanderungen als Übernachtsungsort und jede zweite Familie im Dorf darf Gäste beherbergen. So schlafen wir also am Ende des Tages auf Strohmatten in der Bambushütte der Familie „Utschu“ und teilen Abendessen und Frühstück. Eine schöne Überraschung!

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Homestay im Dorf Part Tu bei Familie Utchu

Von Part Tu führt ein befestigter Weg einige Kilometer bergauf durch recht einsame Gegend und schöne Landschaft, bevor wir in Aungpan auf die Hauptverkehrsader nach Bagan treffen. Leider gibt es keine sinnvolle Alternative zur Hauptstraße und wir folgen dieser bis nach Kalaw, einem bei Touristen aufgrund der Wandermöglichkeiten nach Norden in die Berge oder nach Süden an den Inle See beliebten Ort. Auch wir schlagen unsere Lager in der Kleinstadt auf und nutzen den Nachmittag um die Umgebung zu erkunden und dabei das reichhaltige Mittagessen (natürlich Myanmar-Curry) zu verdauen.

Eine lange Abfahrt durch üppige Kiefernwälder führt von Kalaw hinunter nach Thazi, eine kleine Stadt, die als Umsteigepunkt für Bahnreisende dient. Wir übernachten im einfachen „Moonlight“ Guesthouse,wo wir uns ausführlich mit der Besitzerin unterhalten, die nach dem Tod der Mutter vor wenigen Monaten die Geschäfte alleine führt. Sie schildert uns unter anderem, mit welchen Hürden und welcher Korruption ein kleines Familienunternehmen wie ihres zu kämpfen hat und wir schütteln ein ums andere Mal die Köpfe.

Wir machen uns am nächsten Morgen auf dem Weg Richtung Bagan und durchqueren das überraschenderweise recht beschauliche Meiktila, das eine Uferpromenade am innerstädtischen See, eine sehenswerte Fussgänger-Holzbrücke und einen riesigen vergoldeten Kahn am Ufer vorzuweisen hat. Das Meiktila so ordentlich und sauber erscheint, hängt vielleicht auch mit den Großbränden zusammen, welche die Stadt in regelmäßigen Abständen heimsuchen, so 1974, 1991 und 2003. Da wir keine Feuerversicherung haben, fahren wir lieber schnell weiter; weil wir so toll in Schwung sind, fahren wir bis zum Sonnenuntergang und stoppen erst nach über 110 Kilometern in einem Ort namens Myingyan. Von hier bis Nyaung U ist es nur noch ein Katzensprung und nach einem kurzen Abstecher zum Berg Popa kehren wir dort am frühen Nachmittag im Shwe Kaung Motel ein. Dies ist unsere Basis für die Erkundung der nahegelegenen historischen Königsstadt Bagan, auch als Arimaddana-„Zerbrecher der Feinde“, Tambadipa-„Kupferland“ oder Tassadessa-„Ausgedörrtes Land“ bekannt. Auf ca. 36km² versteppter Landschaft verteilen sich über 2.000 Sakralgebäude und die alte Stadt zählt damit zu einer der größten archäologischen Fundstätten Südostasiens.

Eine besonders empfehlenswerte Art die Stadt zu erkunden ist glücklicherweise per Fahrrad, da sparen wir uns die Ausleihgebühr. Über kleine Pfade und größere Wege und einige Straßen erschließen wir uns die unzähligen kleinen und großen Sakralbauten. Mal sind wir völlig allein, mal umzingelt von Touristen, die gerade ein Reisebus ausgespuckt hat. Nichts desto trotz ist es ein eindrucksvolles Erlebnis. Leider kann Ina dieses Erlebnis nur teilweise genießen, da sie einen der drei Tage, die wir in Bagan verweilen, dank eines indischen Restaurantbesuches im Bett bzw. über der Toilettenschüssel zubringt. Armes Ding!

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Tempelanlage in Bagan

 

Zwei Tagesreisen bis nach Mandalay liegen noch vor uns, unsere letzte Station in Myanmar. Die Straße ist schmal, der Verkehr schnell und laut – wir fühlen uns an unsere Ankunft in Birma erinnert. Da heisst es nur Augen zu und durch! Uns hat es gefallen in Myanmar: lachende Menschen, gutes Essen und eine, wie uns scheint, tief im Buddhismus verwurzelte Gesellschaft. Natürlich gibt es auch Schattenseiten: so haben wir es vermisst einfach mal campen zu können und auch politisch scheint noch so einiges im Argen.

Für uns heisst es nun die Räder und das Gepäck flugtauglich einpacken, denn leider ist uns der Landweg nach Indien versperrt. Grundsätzlich gibt es zwar einen Grenzübergang nach Indien, der aber nur dann zur Ausreise benutzt werden darf, wenn man dort mit entsprechender Sondergenehmigung auch eingereist ist. Eine aus unserer Sicht ziemlich unsinnige Regelung, an der auch monatelange Recherchen und Anfragen nichts geändert haben. Schade! Wir sind jedenfalls sehr gespannt auf Indien, ist es doch für beide das erste Mal, dass wir den indischen Subkontinent betreten. Eines scheint mir jedenfalls sicher: die exotischen Düfte werden bleiben!

Gesamtstrecke: 49.898km

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3 Gedanken zu „Sukhothai, Thailand – Mandalay, Myanmar“

  1. moin rad-nomaden,
    krasse sache, kalkutta ist sicher ein schock, oder? aber first things first: danke für den sehr schönen reisebericht mal wieder & ich freu mich schon auf die später ergänzten optischen eindrücke….und wie schmeckt denn der Betelbissen nun eigentlich? zumindest mirko hat doch mit sicherheit mal probiert, oder? und ina freut sich nach der erfahrung in myanmar bestimmt ganz besonders auf das spannende und faszinierende indien, oder? so oder so, es bleibt spannend und wir freuen uns schon jetzt auf die nächsten reiseschilderungen! gehabt euch wohl und tut nichts, was ich nicht auch tun würde…..LG, der officer samt sippe

    übrigens bin ich immer noch erstaunt, was kamele in saudi-arabien alles so machen um einen schönheitswettbewerb zu gewinnen (siehe link)….oder sind das garnicht die kamele gewesen? was denkt ihr? wenn ihr mir die richtige lösung sendet schicke ich euch gern eine postkarte nach bhopal oder so….

  2. Hey Ihr 2,
    danke fürs Teil haben lassen an eurer Reise. Falls es euch allerdings zu warm sein sollte auf der Tour hätte ich da noch was als Anregung für weitere Touren. 🙂

    https://vimeo.com/252863313

    Für mich waren die 30 km durch Schnee, Matsch und -1 °C am Wochenende aber auch schon ausreichend. 🙂

    Winke Winke und liebe Grüße aus Leipzig

  3. Danke für den schönen Bericht. Ich fühlte mich an vieles erinnert.
    Nun Indien. In meinen Augen das Land mit dem bildgewaltigsten Alltag.
    Gute Reise und tolle Erlebniss in diesem beeindruckenden Land.

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