Von Krakau aus begeben wir uns auf die allerletzte Etappe unserer Reise um den Globus. Leicht geht es über Radwege und Dämme entlang der Weichsel nach Auschwitz, um ein dunkles Kapitel europäischer Geschichte aufzuschlagen.
„Tourist History“ (Two Door Cinema Club) – Musik auf Rädern III
„Und da geht was du weißt und hier kommt was du ahnst, und das wie es wirklich ist gegen dort wo du mal warst. […] so jenseits von schade sind die letzten drei Jahre.“ (Kettcar – Anders als gedacht)
Das ausgiebige Sightseeing und die „Arbeit“ am Blog führen dazu, dass wir unseren Belgrad-Aufenthalt auf vier Nächte ausdehnen. Das erst vor einer Woche eröffnete Macvanska Guest House, eine schöne, fast 100 Jahre alte Stadtvilla, lädt eben auch zum Verweilen ein. Und so verbringen wir einen ganzen Tag mit intensivem Müßiggang und Gedankenspielen über unsere Weiterreise, an der ich Euch auch musikalisch teilhaben lassen möchte.
Wir verlassen den Schmelztiegel Istanbul nach sage und schreibe einer Woche Aufenthalt und gönnen uns zum krönenden Abschluss eine kleine Kreuzfahrt über den Bosporus. Der soll ja ganz schön sein und da die Bootsfahrt zum ÖPNV-Tarif zu haben ist, lässt sich so das schmelztiegliche Verkehrschaos mit auf der Reling entspannenden Beinen umschiffen. Beschaulich ziehen die äußeren Stadtviertel Istanbuls, diverse Villen und geschichtsträchtige Festungsanlagen an uns vorbei bis wir an der Endstation Rumeli Kavagi wieder Land unter die Reifen nehmen. Dabei treiben wir unsere Räder über die einst einzige Strasse zwischen Orient und Okzident, die Via Diagonalis. Auch unter dem Namen Via Militaris bekannt, nahm sie besonders während der Kreuzzüge, der Belagerung Wiens, der Hunnen-Raubzüge sowie der Völkerwanderung der Slawen und Goten eine weltgeschichtliche Rolle ein.
…befinden wir uns in Istanbul gleich in doppelter Hinsicht. Einerseits bietet die Millionenstadt eine eindrucksvolle Vielfalt an Kultur, Religion und Geschichte, 24 Stunden am Tag. Zum Anderen haben wir tagtäglich das Gefühl, bei mindestens 30 Grad Celsius Tagestemperatur, nachts nur wenig darunter, davon zu schmelzen. Doch trotz der Hitze fasziniert uns Istanbul und wir widmen der Metropole eine ganze Woche unserer Zeit. Das ist uns auch eine Sonderausgabe für Euch, unsere lieben Mitreisenden, wert. Viel Spaß also beim Spaziergang mit uns!
„If I cannot do great things, I can do small things in a great way.“
Martin Luther King
Das Erste, das wir nach zwei Pausentagen in Sivas feststellen, sind die recht großen Distanzen zwischen den Ortschaften in Zentralanatolien, die nahezu australische Ausmaße annehmen. Die Radtage sind geprägt vom Blick über weite Flächen, die überwiegend landwirtschaftlich genutzt werden und von großer Hitze, die zu einem noch höheren Flüssigkeitsbedarf führt als sonst. Ersteres könnte eine Erklärung für die in weiten Teilen der Türkei als sehr bodenständig erlebte Bevölkerung sein. Das ländliche Leben scheint einem eigenen Rhythmus aus Arbeit auf dem Feld, Gebet in der Moschee und Tee trinken vor kleinen Teestuben zu folgen.
Die Sonne brennt bereits heiss als wir von Valencia aus Richtung Westen aufbrechen. Nach meist flacher Strecke entlang der Mittelmeerküste geht es nun in die etwas bergigere Region von Castilla-La Mancha.
An den letzten beiden Tagen unserer Reise durch Frankreich verabschiedet sich dieses eher von seiner unwirtlichen Seite. Wir erleben Schotterpisten, die uns auf den Nacken schlagen, wilde Heerscharen von Mücken und Trampelpfade, die zumindest mich den Tränen nahe bringen.
Der Regen prasselt seit Stunden auf das Zelt und als wir am Morgen des 1. Mai 2015 die Augen aufschlagen, scheint der Regen noch schlimmer zu werden. Das geht ja gut los!
die täglich schauen, was es möglicherweise Neues auf unserem Blog gibt, folgt hier der nächste Eintrag:
Wusstet Ihr schon, wie viele schöne Ecken Deutschland zu bieten hat? Wir sind in den höchsten Tönen begeistert von Rhön, Spessart, Maintal, Rheintal und Pfalz und könnten Euch alles in den schillerndsten Farben beschreiben.