Vom Landeplatz der Engel und den Tempeln des Glücks ins Tal des Todes
Genau sechs Monate nach dem Start in Wilkau-Haßlau ist es aus unserer Sicht höchste Zeit für den nächsten Bericht an Euch:
Wir verlassen Escalante Richtung Westen, wo als erstes ein breites, grünes Tal, umrahmt von Hügelketten, auf uns wartet. Henrieville als nächster Ort auf unserer Route liegt malerisch umgeben vom Grand Staircase National Monument und den ersten Ausläufern des Bryce Canyon. In Cannonville stärken wir uns (wie fast jeden Nachmittag) mit einer Portion Eis, bevor wir uns an den 13km langen Anstieg auf das nächste Plateau machen.
Von Glenwood Springs geht es Richtung McClure Pass erneut in die Berge. Da die Region um den Grand Mesa National Forest sehr schön sein soll, haben wir uns für diesen kleinen Umweg entschieden. Der Tag scheint jedoch unter keinem guten Stern zu stehen. Bereits am Morgen nieselt es auf das Zelt und den ganzen Tag über ist es eher durchwachsen. Glenwood Springs, CO – Escalante, UT weiterlesen →
… wir verbringen überraschenderweise noch eine weitere Nacht in Hot Springs. Denn Regen ist angesagt – es regnet am Morgen, am Vormittag und am Nachmittag noch einmal besonders heftig an diesem 18. August 2015. Wir nutzen den Tag, um unseren Rädern etwas Aufmerksamkeit zukommen zu lassen (Reifenwechsel, Schlauch flicken, Sattel fetten, Kette schmieren), meine von einer Maus zernagten Vordertaschen zu reparieren und uns bei Pizza Hut die Bäuche voll zu schlagen.
Nach der Weite Iowas ist uns jede Abwechslung willkommen. Deshalb entscheiden wir uns, von Sioux City aus entlang des Missouri River nach Norden zu radeln und damit einem kleinen Abschnitt der Lewis und Clark Expedition zu folgen.
Omaha, somewhere in middle America. Get right to the heart of matters, it´s the heart that matters more.
(Counting Crows – Omaha)
Zwei herrlich sonnige, entspannte Tage verbringen wir am Illiwinek Forest Preserve Campground am Ufer des Mississippi, weil es hier so idyllisch ist. Wir genießen Sonne, Wasser, Natur (Pelikane), Romantik (Sonnenuntergang) und süßes Nichtstun – wir finden, das haben wir uns verdient.
Unsere geplante Reise über die Michigan Halbinsel ist eher eine „Verbindungsstrecke“ einfach gerade gen Westen. Umso überraschter sind wir, als wir nach einigen Kilometern den Lakeland Trail auf unserem Weg entdecken. Dieser führt wieder einmal über eine stillgelegte Bahnstrecke. Eine Einladung, der wir gern folgen, da es entlang solcher Trails meist gute Campingmöglichkeiten gibt, keinen störenden Strassenverkehr und die Trails teilweise regelrecht als Parks ausgebaut sind. Also alles sehr idyllisch, nur die Mücken und die steigenden Temperaturen bei hoher Luftfeuchtigkeit machen uns manchmal zu schaffen.
Aus den vorgesehenen zwei Tagen in Niagara Falls werden aufgrund der Wetterlage doch drei Übernachtungen. Die Tage 1 und 2 verbringen wir mit Sightseeing und Stadtrundfahrt, Informationsweitergabe an unsere treuen Blogleser_innen, Lebensmitteljagd, Bürokram und endlosem Fernsehen – für uns ungewohnter Luxus.
Tag 3 heißt bei strömendem Regen Umzug ins Motel gegenüber, das auch am Samstag für einen noch erschwinglichen Preis eine Übernachtung für uns bereit hält. Hier erledigen wir die Routenplanung für unseren Abstecher durch Ontario, Kanada. Doch Kanada hält einige Überraschungen für uns bereit, die unsere Planung fast täglich über den Haufen werfen.
Auch die letzten zwei Wochen hielten wieder einige Abenteuer für uns bereit – warum sollte sich das auch ändern…
Nach vier angenehmen, aufregenden Tagen in Lissabon halten wir die Zeit für gekommen, Europa vorerst Adios zu sagen und über den Großen Teich zu fliegen. Doch das klingt einfacher, als es ist.